Gedanken zur Landtagswahl am 8. Oktober 2023
Liebe Frauenbund-Frauen,
liebe Leserinnen, liebe Leser!
Jetzt sind wir in diesem Jahr schon im Oktober angelangt, ob es der ersehnte goldene ist, oder ein nasser, kalter, grauer – das wird sich herausstellen. Jedenfalls verbringen wir wieder mehr Zeit in unseren vier Wänden, und es bleibt vielleicht auch wieder mehr Zeit, über die Dinge und die Welt nachzudenken, sich eine Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten.
Und das geht schon damit los, dass am 8. Oktober die Landtagswahl in Bayern stattfindet. Vielleicht wäre es ja einmal eine Idee, nicht nur Parolen, Propaganda oder Schlagzeilen zu hören und zu lesen, sondern sich das Wahlprogramm der einzelnen Parteien anzusehen. Was haben die Politikerinnen und Politiker vor mit unserem Freistaat und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern? Und was mich als Frau auch interessiert, was tun sie speziell für die Frauen? Für die Frauengesundheit, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für die materielle Absicherung der Rentnerinnen und für die Rechte der Frauen im Allgemeinen? Sind z.B. auch Frauen als Kandidatinnen aufgestellt, auch auf aussichtsreichen Listenplätzen? Viele Fragen, auch viele Frauenbundthemen, die unser Verband auch immer wieder benennt. Wir, die vielen Frauen, können mit unseren vielen Stimmen etwas bewegen, also gehen Sie wählen und wählen Sie bewusst!
Vielleicht denken wir auch einmal wieder darüber nach, wie wir miteinander umgehen. Die Zeiten sind anstrengend, Klima, Krieg, finanzielle Unsicherheiten – nichts, was das Leben leicht machen würde. Nachrichten und Tatsachen werden verdreht, Lügen und Fake News werden salonfähig und verunsichern uns. Die Stimmung ist irgendwie aufgeheizt, bitterböse Leserbriefe und aggressive Kommentare in den sozialen Medien sind täglich zu lesen und zu hören. Auch uns vom Diözesanverband erreichen Zuschriften oder auch Anrufe, deren Formulierungen sehr unfreundlich, teilweise sogar persönlich verletzend sind. Bei Besuchen in manchen Zweigvereinen schlägt uns eine sehr ablehnende Haltung entgegen. Das ist nicht die Regel, umso trauriger macht uns der Einzelfall. Viele gehen nicht mehr gut miteinander um, Resignation macht sich breit.
Mahatma Gandhi hat gesagt „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt“.
Liebe Frauen, liebe Leser, stellen wir uns dagegen! Respekt, Höflichkeit, Wohlwollen, Toleranz, andere zu akzeptieren, auch wenn eine andere Meinung vertreten wird – sind die Grundtugenden, die unser Zusammenleben ausmachen sollten und die zum Glück von vielen gelebt werden.
Meinungen zu vertreten, Enttäuschungen zu benennen oder auch Streitgespräche zu führen, ist wichtig und oft auch notwendig, aber es kommt auch immer auf den Ton und die Wahl der Worte an. Lassen Sie uns alle respektvoll miteinander sprechen und leben, unsere Anliegen auf so gute Weise vertreten, dass unser Gegenüber sich wertgeschätzt fühlt. Lassen wir uns nicht auf das Niveau der böswilligen Stänkerer herab!
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit!
Josefa Bauer
stellv. Diözesanvorsitzende