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Frauenpower aus Honduras

Dolores Cruz Benitez besuchte Regensburg

23.10.2019

In jedem Jahr startet die Faire Woche mit einem bestimmten Motto. Dieses Mal lautete das Thema „Gleiche Chancen durch Fairen Handel“ und befasste sich mit den Herausforderungen der Geschlechtergerechtigkeit. Passend zum Anlass laden die Fairhandelsunternehmen immer Gäste aus den Projektpartnerschaften ein. So reiste Dolores Cruz Benitez von der Landfrauenorganisation APROLMA aus Honduras, im Auftrag des Fairhandelsunternehmens GEPA, durch Deutschland. Die 44-Jährige ist die Koordinatorin der Röstprojektgruppe innerhalb ihrer Organisation.

In Regensburg wurde sie von Vertreterinnen des KDFB, Mitgliedern der Steuerungsgruppe der Fairtradestadt Regensburg und Mitarbeiterinnen des Weltladens una terra empfangen. Dolores berichtete über die aktuellen Entwicklungen in der Kooperative und erzählte von der derzeitigen politischen Situation in Honduras. Der Kaffeeanbau ist das wichtigste Standbein der Frauen, von dem sie extrem abhängig sind. Sie haben die Chance erhalten, fast die gesamte Kaffee-Ernte über den fairen und solidarischen Handel absetzen zu können. Das konnten sie nur mit viel Fleiß und guter Kaffeequalität erreichen.

Durch das neue Röstprojekt bleibt der gesamte Mehrwert in der Organisation. Für die Kaffeeproduzentinnen bedeutete das eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Dolores betonte: „Wir sind auf dem Weg zu eigenständigen Kleinunternehmerinnen und die einzige Frauenkooperative aus Honduras, die fertig gerösteten Kaffee nach Europa exportiert.“ Darauf können die Frauen zu Recht sehr stolz sein. Dank unterschiedlicher Fördermittel wird es der Kooperative in Zukunft möglich sein, eine Anlage zur Weiterverarbeitung der Kaffeekirschen bis zur Exportreife anzuschaffen. Die Produzentinnen können damit die anspruchsvollen Standards für biologischen und fairen Kaffee selbst kontrollieren.

Honduras ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Seit dem Militärputsch vor zehn Jahren verschärften sich die Probleme, vor allem die der Korruption, der organisierten Kriminalität und des Drogenhandels. Derzeit sind ca. eine Million Honduraner auf der Flucht, weil sie im Land keine Perspektive sehen. Für soziale Organisationen wird die Arbeit zunehmend schwieriger. Bereits das Verteilen von Material und der Aufruf zu Demos werden mit harten Strafen geahndet. Die aktuelle Gesetzgebung reduziert die lang erkämpften Frauen- und Arbeitsrechte und die Strafmaße bei Gewalt an Frauen und bei Drogendelikten.

Alle Anwesenden brachten Dolores Benitez und den Mitgliedsfrauen von APROLMA großen Respekt und Anerkennung entgegen, dass sie trotz der schwierigen Umstände im Land, sich nicht entmutigen lassen und konsequent ihren eingeschlagenen Weg weiter verfolgen.

Gisela Niklas-Eiband

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