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KDFB Kaffee – Modell zur Frauenförderung

15.06.2022

Das Partnerschaftsprojekt KDFB Kaffee wurde im Februar 2003 ins Leben gerufen. Mit diesem Projekt unterstützte der Frauenbund bisher die Landfrauenorganisation COMUCAP in Honduras. Seit Juni 2015 wird der Rohkaffee von der Kooperative APROLMA geliefert. Diese neue Landfrauenorganisation ging als Abspaltung eines Teils der in COMUCAP organisierten Kaffeeproduzentinnen hervor.

Der größte Teil des aromatischen KDFB Kaffees wird von den honduranischen Frauen nach ökologischen Richtlinien produziert. In Deutschland wurden seither ca. 190 Tonnen KDFB Kaffee (Stand Januar 2022) abgesetzt. Für die Produzentinnen bedeutet diese Partnerschaft eine Wertschätzung ihrer bisherigen Arbeit und eine verlässliche Zusammenarbeit, die auf Langfristigkeit angelegt ist.

Warum steigen die Kaffeepreise?

Seit Ausbreitung der Pandemie hat sich weltweit die wirtschaftliche Entwicklung verändert. Die Auswirkungen spürt auch der faire und solidarische Handel, aber vor allem deren Handelspartner. Das Fairhandelshaus GEPA sieht sich seit Jahresbeginn 2022 auch gezwungen, die Preise für bestimmte Produkte anzupassen, so auch für das Kaffeesortiment.
Die Gründe dafür sind vielfältig und betreffen die gesamte Lieferkette. Folgende Faktoren beeinflussen die Preisgestaltung:

  • Preis für Arabica ist seit Beginn des Jahres 2024 um über 30% gestiegen
  • gestiegene Energie- und Personalkosten
  • Erhöhung der Verpackungs- und Transportkosten
  • höhere Lebenshaltungskosten in den Produktionsländern
  • Auswirkungen der Inflation auf die Handelspartner.

Für den KDFB Kaffee bedeutet dies, dass jetzt ein 250 g Päckchen mit gemahlenem Kaffee 6,49 € kostet. Die gestiegenen Kaffeepreise sollen die Konsumierenden nicht dazu verleiten, noch mehr nach billigem Kaffee Ausschau zu halten. KDFB Kaffee und APROLMA – Kaffee sind hochwertige Biokaffees, die nachhaltig und fair produziert werden. Die Kaffeeproduzentinnen aus Honduras sind dankbar, wenn ihnen die Frauenbundfrauen auch weiterhin die Treue halten und auch in Zukunft ihren Kaffee trinken.

  • Verkauf von KDFB Bohne wird eingestellt

    Wegen zu geringem Absatz wird KDFB ganze Bohne nicht mehr angeboten. Alternativ gibt es „Röstkaffee aus Honduras“, der auch von der Landfrauenorganisation APROLMA produziert wird. Dieser Kaffee wird in Honduras geröstet und verpackt. Damit bleibt ein höherer Erlös direkt bei den Produzentinnen.

  • Aktuelle Infos der Kaffee-Produzentinnen aus Honduras

    Die Auswirkungen der Corona-Krise betreffen uns alle weltweit und gehen auch nicht spurlos an den Menschen des globalen Südens vorbei. Soziale Ungerechtigkeit und ungerechte Welthandelsstrukturen werden dadurch noch stärker sichtbar. Sehr beunruhigende Nachrichten kommen zur Zeit auch von den Kooperationspartnern der Fairhandelsorganisationen.

    Andrea Fütterer, Leiterin der Abteilung Grundsatz und Politik beim Fairhandelsunternehmen GEPA und Vorstandsvorsitzende des Forums Fairer Handel  besuchte im März verschiedene Handelspartner in Honduras. Sie verweilte auch bei der Landfrauenorganisation APROLMA , die für unseren KDFB Kaffee den Rohkaffee anbauen. Die Corona-Krise war vor Ort spürbar und beeinträchtigte das Leben der Bevölkerung beträchtlich. Die landesweite totale Ausgangssperre wurde sehr streng gehandhabt und die Menschen durften das Haus nicht mehr verlassen.

    Diese strikte Maßnahme hat fatale Auswirkungen auf die vielen Tagelöhner und Kleinhändler. Sie leben von dem, was sie von einem auf den anderen Tag verdienen. Wenn das Einkommen wegfällt, können sich die betroffenen Familien nichts mehr zu essen kaufen. Besonders schlimm wird es, wenn auch noch Trinkwasser zu überteuerten Preisen vom Lastwagen gekauft werden muss. Eine soziale Absicherung oder Hilfspakete gibt es nicht. Auch die mangelnde Gesundheitsversorgung kann so eine Pandemie sehr schnell zur existentiellen Bedrohung werden lassen.

    Dolores Cruz Benitez, Koordinatorin des Röstprojekts der Frauenkooperative APROLMA, schildert die Gedanken zur aktuellen Situation: „Wir machen uns bezüglich des Exports große Sorgen, denn durch den Ausnahmezustand dürfen hier nur Lebensmittel-Transporter durchfahren. Wir Frauen müssen alle arbeiten, um die Familieneinkünfte zu ergänzen, das steht jetzt auf dem Spiel, da die Regierung ja den Ausnahmezustand ausgerufen hat.“ Bei den Kaffeproduzentinnen war zum Glück die Ernte schon abgeschlossen. Durch das Arbeitsverbot durfte aber niemand in der Aufbereitungsanlage beschäftigt werden, dadurch wird sich der Export des Rohkaffees verschieben. Finanzielle Engpässe für die Kleinbauernkooperativen werden die Folge sein.

    Die Kaffeebäuerinnen hoffen, dass sich das Leben wieder normalisiert. Dabei denken Sie insbesondere auch an die betroffenen Menschen in Europa und Deutschland.

    Weltweite Solidarität ist gefragt, damit die Menschen im Globalen Süden nicht abgehängt werden. Alle Handelspartner benötigen gerade jetzt die Stabilität des Fairen Handels, um weiterhin eine Perspektive zu haben.

  • Weltläden in ganz Deutschland

    Sind Sie auf der Suche nach einem Weltladen? Nutzen Sie den Weltladen-Finder, um sich alle Weltläden in Ihrer Nähe anzeigen zu lassen.

  • Wissenswertes über den Kaffeemarkt

    Kaffee ist nach Erdöl weltweit das zweitwichtigste Handelsgut. Die Nachfrage nach Kaffee steigt seit Jahren kontinuierlich an. Allerdings schwanken die Produktionsmengen von Jahr zu Jahr, da Kaffee ein risikoreiches Agrarprodukt ist. Auf dem Weltmarkt sind lediglich die Sorten Arabica und Robusta von Bedeutung. Rund zwei Drittel aller Exporte entfallen auf Arabica und das restliche Drittel auf Robusta. Brasilien und Vietnam liefern zusammen fast die Hälfte aller Kaffeeexporte weltweit. Honduras liegt an fünfter Stelle. Trotz Exportrückgangs bleibt Honduras, neben Mexiko, ein wichtiger Lieferant für ökologischen Kaffee. Der Anteil von Kaffee mit Fairtrade – Siegel beträgt 5 % des gesamtdeutschen Filterkaffees (Quelle: Transfair e. V.).

    In den Nordeuropäischen Ländern wie Finnland und Norwegen, aber auch in Österreich wird der meiste Kaffee getrunken. Der pro Kopf Konsum in Deutschland betrug im Jahr 2021 169 Liter. Im Vergleich dazu lag der Verbrauch von Mineral- und Heilwasser bei 143 Liter pro Person (Quelle: Deutscher Kaffeeverband).

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