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Du gehst doch mit, Gott?

Mit dem Monat Juni erreichen wir die Mitte des Jahres. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht. Romano Guardini, ein bekannter Theologe des vergangenen Jahrhunderts, hat einmal in sein Tagebuch geschrieben: „Ich schreibe und rede und rede und schreibe – und das Leben läuft weg.“
Wahrscheinlich geht es vielen so. Wenn es nicht Reden und Schreiben ist, sind es andere Tätigkeiten, die unsere Tage ausfüllen. Wir erledigen unsere Aufgaben und bemühen uns, alles zu schaffen, was uns wichtig ist. Wir wollen etwas bewegen und zur Stelle sein, wo wir gebraucht werden. Vielleicht empfinden wir dabei manchmal auch wie Romano Guardini: „Und das Leben läuft weg…“.

Eine Sanduhr als Bild für unsere Lebenszeit macht uns das sehr deutlich: Es gibt keine Möglichkeit, sie aufzuhalten, die Sandmenge im oberen Glas nimmt immer weiter ab. Da lohnt sich ein Perspektivenwechsel. Schauen wir einmal nicht auf das obere Gefäß der Sanduhr, sondern auf das untere. Dieses untere Glas füllt sich mehr und mehr. Das ist unser gelebte Leben! Der Strom unserer Zeit läuft nicht aus, sondern füllt das untere Gefäß. Dort sammeln sich unsere Erfahrungen, unsere Freude, unsere Trauer, unser Scheitern und das Gelingen. Als gläubige Menschen können wir darauf vertrauen, dass nichts verloren geht, dass alles aufgehoben ist in Gottes Liebe.

Du gehst doch mit, Gott,
auf den vielen kurzen und langen Wegen des Lebens?

Du gehst doch mit, Gott,
wenn wir gut vorankommen und uns freuen über das, was gelingt?

Du gehst doch mit, Gott,
wenn es mühsam wird, wenn etwas schief geht, wenn nichts mehr geht?

Du gehst doch mit, Gott,
wenn wir einen guten Ort suchen, an dem wir ausruhen können?

Gut, dass du mitgehst, Gott!

Birgitt Pfaller
Geistliche Diözesanbeirätin im Diözesanverband Regensburg

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